Erscheinung des Herrn 2024 Lesejahr B

„Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.“ Mt 2,1f

„Schauen wir noch… bis zu welchem Grad der Großmut der Magier reicht. Bei der Ankunft in Jerusalem verschwand vor ihnen der Stern, der sie auf ihrer Reise geführt hatte….Aber das konnte die Magier nicht erschüttern, sondern bestätigte sie im Gegenteil in ihrem Vorhaben… Sie wollen ihren Gott um welchen Preis auch immer finden.“ °Pfr. von Ars

Kaum liegt Gottes Sohn als Kind in der Krippe, so machen sich Menschen auf den Weg, Ihn zu suchen und anzubeten, zuerst die Hirten aus der Nähe, nun aber die Sterndeuter ganz weit aus dem Osten. Gehen wir mit ihnen, dann gehen sie auch mit uns auf unserem Weg zum Herrn.
Ein Licht hat sie in der Ferne berührt, sowohl am Himmel, als auch in ihrem Herzen, so stark, dass sie diesem Licht folgen müssen, ungeachtet der Weite des Weges, der Mühen, der Unsicherheiten.
In ihrem Herzen wissen sie, dass der neugeborene König der Juden auch ihr Gott ist. Wo sollten sie Ihn suchen außer in Jerusalem. Aber dort verschwindet das Licht.
Der Pfarrer von Ars schildert in seiner Predigt auf dramatische Weise die Erfahrungen der drei Magier aus dem Osten, sodass sich das fast wie eine eigene Biografie anhört.
Ihr Herz brennt voller Sehnsucht, während in Jerusalem niemand von der Geburt des Kindes Notiz nimmt und sich auch nicht interessiert. Gottes Sohn kommt auf die Welt und die Welt will davon nichts wissen.
Wie sehr hat der Heilige Pfarrer gelitten, wenn die Botschaft Jesu Menschen nicht erreichte, während seine eigene Sehnsucht immer größer wurde.
Waren die Magier einer Täuschung nachgelaufen? Dann würden sie blamiert vor den Menschen in Jerusalem und in ihrem eigenen Land sein.
Wie oft hat Jean Marie Vianney an seinen eigenen Fähigkeiten gezweifelt, besonders auf dem Weg zum Priestertum. Stand er nicht als völliger Versager dar, den man aus dem Priesterseminar entlassen hatte? War wirklich seine ganze Sehnsucht umsonst, wenn schier unüberwindliche Hindernisse sich dagegen stellten? Und doch ging er den Weg weiter, ebenso wie die Magier.
Der Pfarrer von Ars erkannte das Feuer im Herzen der Magier, das durch nichts gelöscht werden konnte, bis die Sehnsucht, den Herrn anzubeten, erfüllt war.
Wie oft war er der Verzweiflung nahe, da er sich für seinen priesterlichen Dienst als völlig ungeeignet ansah. Die reiche Frucht seines unermüdlichen priesterlichen Dienstes konnte er nicht sehen und doch ging er weiter, um Menschen auf seinem Weg mitzunehmen.
Von den Magiern hören wir keine Kritik am Verhalten der Großen von Jerusalem. Aber bis heute ziehen sie Menschen hin zur Krippe.
Auch Jean-Marie Vianney kritisiert seine Mitmenschen nicht, sondern empfindet erbarmendes Mitleid, das ihn weiter ermutigt, ihnen auf ihrem Weg zum Herrn zu helfen.
Vieles gleicht unserer heutigen Situation. Auch wir fühlen uns manchmal nur noch als ein kleiner Rest und sind der Gefahr der Entmutigung ausgesetzt.
Schauen wir wie die Sterndeuter aus dem Osten und wie der Pfarrer von Ars nicht auf unsere Umgebung und unsere Schwäche, sondern allein auf den neugeborenen König der ganzen Menschheit. Lassen wir uns durch nichts von unserer Ausrichtung auf den Herrn abbringen, auch wenn wir Sein Feuer nicht im Herzen spüren und wir im Dunkeln ohne Sein Licht zu sein scheinen.
ER ist da und bleibt bei uns. Das soll uns genügen.
6.12.2023 ih

Aus. http://jesusmarie.free.fr/jean_marie_vianney_cure_d_ars.html
lire le tome 1 des Sermons de saint Jean Marie Vianney 370 pages- 954 ko!, übersetzt ih