4. Sonntag im Jahreskreis 28.01.2024 Lesejahr B

„Da erschraken alle und einer fragte den anderen: Was ist das? Eine neue Lehre mit Vollmacht: Sogar die unreinen Geister gehorchen seinem Befehl.“ Mk 1,27

„Der Teufel ist sehr schlau“, …, „aber er ist nicht stark. Ein Kreuzzeichen schlägt ihn in die Flucht.“ ° Pfr. von Ars

Das Evangelium von der Austreibung eines unreinen Geistes in der Synagoge von Kafarnaum ist heute für viele Menschen unverständlich, da alles wissenschaftlich und psychologisch erklärt werden soll. Aber das ist hier nicht möglich.
Wie sollen wir uns denn diesem Wirken Jesu nähern?
Da hilft eigentlich nur der Blick in die Heilige Schrift.
„Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann. Leistet ihm Widerstand in der Kraft des Glaubens!“ (1Petr 5,8f)
Für Petrus war es ein langer Weg bis zu der Erkenntnis, dass es diabolische Mächte gibt, die uns von Christus entfernen wollen und uns so daran hindern, den Weg zum ewigen Glück in der Herrlichkeit des Herrn zu gehen. Er hat aber erfahren, dass die Kraft Jesu Christi am Kreuz stärker ist als alle widrigen Mächte. In der Kraft dieser Erfahrung und des Glaubens konnte er den Weg mit Christus bis zum Tod am Kreuz gehen.
Die Menschen in der Synagoge erschraken über das Wirken Jesu und haben darin Seine Vollmacht erkannt, die sie bei den Schriftgelehrten nicht gefunden hatten. Jesu Ruf verbreitete sich schnell in der ganzen Gegend von Galiläa. Aber die allermeisten Menschen sind den Weg mit Ihm nicht gegangen. Sonst wäre der Herr nicht am Kreuz gestorben.
Heiligkeit erregt die Kräfte von unten, bringt Widerspruch und Ablehnung. Es ist kein Zufall, dass das Sichtbar-werden des unreinen Geistes sich in der Synagoge, einem heiligen Ort, bei der Lehre Jesu ereignete.
Der Herr aber ist gekommen, uns aus den Fesseln der Geister von unten zu befreien. Nicht Angst sollte uns beherrschen, sondern im Blick auf den Herrn Vertrauen, Zuversicht und Hoffnung.
Menschen auf einem geistlichen Weg mit dem Herrn werden Erfahrungen mit Angriffen von unten machen.
Beim Pfarrer von Ars waren diese besonders intensiv. Fünfunddreißig Jahre lang erlitt er nachts diabolische Angriffe schrecklichster Art, die bei vielen Menschen, am meisten bei seinen Mitbrüdern, Ablehnung, Spott und Ironie hervorriefen, bis sie selbst solche Angriffe miterleben mussten.
In der Französischen Revolution war die Vernunft als Göttin ausgerufen worden. Diese Ideologie wirkte selbst auf Gläubige und Priester. Der Pfarrer von Ars war dazu berufen, das Licht des Glaubens wieder zum Leuchten zu bringen.
Auch er musste den Umgang mit dem Bösen erst lernen. Nach anfänglichem Erschrecken hat er erkannt, dass der Teufel eben nicht stark ist. Ein Kreuzzeichen schlägt ihn in die Flucht. Welcher Trost für uns schwache Menschen! Die Kraft Jesu Christi vom Kreuz herab wirkt immer, zu allen Zeiten und überall!
Eine weitere starke Hilfe im Kampf gegen den Bösen ist nach der Erfahrung des Heiligen Pfarrers der Rosenkranz. Auf dem Weg zu einem Jubiläum in nach Saint-Trivier, wo er predigen sollte, betete Jean-Marie Vianney ununterbrochen den Rosenkranz, während um ihn herum alles im Feuer stand. Er erkannte in diesen Manipulationen des Feindes nur eine Weissagung der Segnungen, die Gott über seine Arbeiten ausgießen werde°².
Das erste öffentliche Auftreten Jesu macht uns also Mut.ER ist Herr, ER ist stärker als alle Gegenkräfte, ER ist bei uns. Auf dem Weg mit Ihm wird ER uns sogar die Furcht vor diesen Angriffen nehmen. Der Pfarrer von Ars ist uns ein treuer Wegbegleiter auf dem Weg mit dem Herrn zum Himmel.
2.01.2024 ih

Aus: °Alfred Monnin, Leben des im Jahre 1859 im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Pfarrers von Ars, Joh. Bapt. Maria Vianney, 1. Bd. 1863, S.309
°² ebenda: S. 311